Gemeinsam wirken – und bewirken

Basierend auf den Ergebnissen der Studie Green Check Zug ✓ und der nachfolgend skizzierten Ausgangslage wurde im Jahr 2021 die Idee der Klima-Charta Zug+ geboren:

Die ökologische Nachhaltigkeit wird für international tätige Unternehmen genauso wie für überwiegend lokal operierende Schweizer Unternehmen als Standortfaktor und im Rahmen der Wettbewerbsdifferenzierung unverzichtbar. Ökonomisch-ökologisch sinnvolle Innovationen und die Transformation von Produkten, Dienstleistungen, Verfahren und Lösungen sind für alle Unternehmen einerseits eine Herausforderung, aber – durch schnelle Umsetzung – aktuell auch eine Differenzierungschance. Im internationalen Wettbewerb werden nachhaltig agierende Unternehmen sowie Standorte mit ökonomisch-ökologisch nachhaltigen Rahmenbedingungen und nachweisbarer Umsetzung (Best Practices) zunehmend bevorzugt.

Die von der Zuger Wirtschaftskammer in Auftrag gegebene und von der OST – Ostschweizer Fachhochschule (Institut für Wissen, Energie und Rohstoffe Zug, WERZ) erarbeitete Studie Green Check Zug ✓ zeigt: Im Kanton Zug werden pro Jahr 560 000 Tonnen CO₂-Äquivalent (tCO₂eq) produziert, die Wirtschaft ist für knapp die Hälfte der direkten CO₂-Emissionen im Kanton verantwortlich. Hauptquellen sind dabei der Verkehr mit einem Anteil von 38% sowie der Wärmebedarf (Heizung und Warmwasseraufbereitung) mit 34%. In diesen Bereich sind auch die grössten Hebel für eine Verbesserung der Bilanz.

Es gibt den erkennbaren Willen der Zuger Wirtschaft, signifikante Beiträge zur Reduktion der Klimaproblematik zu leisten. Klimaschutz und das Erreichen von Klimazielen sind schon heute für viele, vor allem grössere Unternehmen integraler Bestandteil einer erfolgreichen Geschäftsstrategie. Andere, oft kleinere und mittlere Unternehmen (KMU), stellt dieses Thema noch vor grosse Herausforderungen. Hier besteht, oft aufgrund der hohen Komplexität der Thematik und dem fehlenden internen Knowhow, ein hoher Informations- und Unterstützungsbedarf, Nachhaltigkeitsthemen zielgerichtet einzuordnen und umzusetzen. Zudem wurde durch die Studie Green Check Zug ✓ deutlich: Erfolgreiche, unternehmensspezifische Lösungen beinhalten oftmals die Kopplung mehrerer Faktoren: So hat beispielsweise die Umstellung auf Elektromobilität einen direkten Einfluss auf den Stromverbrauch, welcher idealerweise durch eine firmeneigene Photovoltaikanlage gedeckt wird.

Der Kanton Zug bietet mit seiner hohen Dichte von bereits verantwortungsbewusst handelnden Unternehmen sowie einer Vielzahl von (einzigartigen) Projekten und Best Practices ideale Voraussetzungen als Modellregion für eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaft. Zudem bietet der Kanton Zug mit seinen weitsichtigen Investitionsvorhaben das geeignete politische Umfeld und den bereits erklärten politischen Willen für eine gemeinschaftlich organisierte Initiative.

Basierend auf der umschriebenen Ausgangslage, der aktuellen Dynamik und dem Handlungsbedarf im Bereich Klimaschutz haben etablierte Zuger Organisationen die Klima-Charta Zug+ initiiert: Aufbauend auf den bereits vorhandenen Angeboten und Netzwerken soll mit der Initiative die Umsetzung von (Einzel-)Engagements in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit durch die Zuger Wirtschaft unterstützt, vernetzt und dynamisch vorangetrieben werden.

Die Klima-Charta Zug+ richtet sich an die gesamte Zuger Wirtschaft. Sie motiviert Zuger KMU zur schnelleren, durchdachten und innovativen Umsetzung von klimaschonendem Wirtschaften, involviert die Expertise von Fachpersonen und Grossunternehmen und agiert über die vorhandenen Zuger Netzwerke. Um diese Ziele zu erreichen, baut die Initiative auf den Kernelementen «Unternehmen unterstützen», «Erfolge ausweisen» und «Informieren, Vernetzen, Begleiten» auf.