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Male worker repairing photovoltaic solar panel.

Close up of man technician in work gloves installing stand-alone photovoltaic solar panel system under beautiful blue sky with clouds. Concept of alternative energy and power sustainable resources.

Published On: 21. April 2023

Mit der Klima Charta Zug+ auf dem Weg zur Klimaneutralität – ein Artikel in der Zuger Zeitung

Immer mehr Zuger Unternehmer wollen den CO2-Ausstoss ihrer Firma substanziell senken. Hier hilft die Klima-Charta-Zug+. Sie berät und zeigt mögliche Lösungen auf. Ziel sei es vor allem, jene Firmen anzusprechen, die klimaneutral werden wollen, aber nicht wissen, wo sie ansetzen sollen. Dafür gebe es die Anschubunterstützung, an der sich der Kanton mit 50 Prozent bis maximal 5000 Franken beteiligt. 50 Prozent der Kosten zahlen die Firmen selber. Insgesamt stünden rund 2,7 Millionen Franken für die Umsetzung bereit, der Kanton stellt davon rund 1,6 Millionen zur Verfügung.

Als Resultat der Studie Green Check Zug ✓ ist in den letzten Monaten das Projekt Klima Charta Zug+ entstanden. Ziel der Charta ist es, Unternehmen zu helfen, ihre CO2-Emissionen substanziell zu senken. Der ehemalige CEO der V-Zug, Dirk Hoffmann, ist Co-Leiter der Initiative und sagt: «Es ist höchste Zeit zu handeln. Wir haben als Wirtschaft die Pflicht, eine intakte Umwelt für die nächsten Generationen zu schaffen und den Standort Zug zukunftsfähig zu machen. Klimaschutz ist ein Megathema, das uns über Jahre beschäftigen wird. Diese Überzeugung eint die Initianten der Charta mit dem Gewerbeverband, dem Hauseigentümerverband sowie dem Kanton und den Gemeinden.»

Autor: Harry Ziegler der Zuger Zeitung

Immer mehr Unternehmer wollen den CO2-Ausstoss ihrer Firma substanziell senken. Ein Projekt zeigt massgeschneiderte Lösungen auf.

Eine Studie der Zuger Wirtschaftskammer zeigt klar: Die Wirtschaft ist für gut die Hälfte der CO2-Belastung im Kanton Zug verantwortlich. Hier werden jährlich 560000 Tonnen CO2-Äquivalent (Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase, Red.) produziert. Die Wirtschaft belastet die Umwelt vor allem mit dem Pendel-, Güter- und Nutzverkehr mit einem Anteil von 38 Prozent, aber auch mit dem Wärmebedarf mit einem Anteil von 34 Prozent. Als Resultat der Studie ist in den letzten Monaten das Projekt Klima Charta Zug+ entstanden. Ziel der Charta ist es, Unternehmen zu helfen, ihre CO2-Emissionen substanziell zu senken. Der ehemalige CEO der V-Zug, Dirk Hoffmann, ist Co-Leiter der Initiative und sagt: «Es ist höchste Zeit zu handeln. Wir haben als Wirtschaft die Pflicht, eine intakte Umwelt für die nächsten Generationen zu schaffen und den Standort Zug zukunftsfähig zu machen. Klimaschutz ist ein Megathema, das uns über Jahre beschäftigen wird. Diese Überzeugung eint die Initianten der Charta mit dem Gewerbeverband, dem Hauseigentümerverband sowie dem Kanton und den Gemeinden.» Ein eindrücklicher Beweis: Jüngst hat sich der Kanton Zug mit rund 1,6 Millionen Franken an der Charta beteiligt. Durch die positive Entscheidung des Kantonsrates in Rekordzeit werden gut 60 Prozent der Kosten gedeckt.

Zuerst Fakten zusammengetragen

«Nachdem klar war, dass die Wirtschaft ein massgeblicher Verursacher ist, haben wir die Resultate aus der Studie den Mitgliedern der ZWK vorgestellt », sagt der 62-jährige Elektroingenieur. «Dabei mussten wir feststellen, dass zwar seitens der Unternehmen Interesse vorhanden war, viele sich aber die Frage stellten, was das mit ihnen zu tun habe.» Tatsächlich sei es so, dass grosse international ausgerichtete Unternehmen wissen, wie sie vorgehen müssen, um klimaneutral zu werden. «Das Angebot der Klima Charta richtet sich denn auch zur Hauptsache an die KMU», sagt Hoffmann. Denn diese hätten im Tagesgeschäft vielfach andere Prioritäten als die Klimaneutralität. Zudem seien die Initianten des Projekts im Gespräch mit interessierten Unternehmen immer wieder gefragt worden, was ein einzelnes Unternehmen denn tun könne oder ob sich das lohne. Aber auch ganz praktische Fragen seien gestellt worden. Zum Beispiel: Wie kann ich das Verhalten meiner Mitarbeitenden beeinflussen, beispielsweise beim Pendeln? Oder beim Strombezug?

Suche nach gemeinsamen Lösungen

Bei der Beantwortung dieser und anderer Fragen, die ein Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität hat, hilft die Klima Charta. Zum Beispiel dort, wo ein Unternehmen seine Emissionen senken möchte, das Gebäude, in dem es arbeitet, aber lediglich angemietet ist. «Wir vernetzen die Akteure und schlagen ganz konkrete Lösungen vor, wie sie auch im Mietverhältnis ihren Energieverbrauch reduzieren können», erklärt Hoffmann. Er nennt als Beispiel den Solarstrom. Solarpanels auf dem Dach zu montieren, sei schon einmal ein erster Schritt. «Wenn ich nun aber meine Mitarbeitenden dazu bewegen will, mit dem E-Auto zur Arbeit zu kommen, dann muss ich auch eine Ladestruktur zur Verfügung stellen», führt Hoffmann aus. Dadurch steige der Energiebedarf des Unternehmens. Der Unternehmer müsse diesen höheren Energiebedarf decken. Dazu könne es allenfalls zur Zusammenarbeit mit dem Nachbarn kommen, der vielleicht einen geringeren Energiebedarf, aber dafür ein grosses Dach voller Solarpanels habe – dessen überschüssige Energie könne man vielleicht nutzen. Ziel sei es, nicht primär die Unternehmen zu beraten, die bereits davon überzeugt sind, dass sich der Weg zur Klimaneutralität lohne. Vielmehr müsse man jene Firmen ansprechen, die vielleicht wollen, aber nicht wissen, wo sie ansetzen sollen. Dafür gebe es die Anschubunterstützung, an der sich der Kanton mit 50 Prozent bis maximal 5000 Franken beteiligt. 50 Prozent der Kosten zahlen die Firmen selber. Dafür erhalten die Unternehmen eine Analyse sowie konkrete Vorschläge, wo sie ansetzen könnten. Insgesamt stünden rund 2,7 Millionen Franken für die Umsetzung bereit, der Kanton stellt davon rund 1,6 Millionen zur Verfügung. Das dürfte allerdings nicht reichen, sagt Hoffmann.

Von der Arbeit ins tägliche Leben

Vor allem, wenn man davon ausgeht, dass nur ein kleiner Teil der Unternehmen im Kanton 1000 und mehr Mitarbeitende zähle. Die meisten seien klassische KMU. Deshalb setze man neben der Anschubfinanzierung auch auf die Vorbildwirkung. «Durch Vorbilder erzielen wir eine stetig wachsende Eigendynamik », hofft Dirk Hoffmann. Wobei natürlich auch beabsichtigt sei, dass die Wirkung, die im Unternehmen erzielt wird, bis ins Privatleben der einzelnen Mitarbeitenden hineinreicht. «Denn», sagt Hoffmann, «jeder Beitrag zur Klimaneutralität ist wichtig.» Die teilnehmenden Unternehmen hätten insofern Vorteile von ihrem Engagement, als sie in der Öffentlichkeit als verantwortungsbewusste Firma wahrgenommen werden. Zudem sei das Erfüllen gewisser Umweltstandards heute für Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf eines Produkts durchaus ausschlaggebend. «Viele KMU unterschätzen zudem, dass sie in den nächsten Jahren als Zulieferer von grossen Firmen unter Druck kommen werden, die Umweltstandards zu erfüllen.» Aktuell arbeiten die Verantwortlichen der Klima Charta Zug+ mit 18 Unternehmen zusammen und beraten vier, ein Projekt bei Landis Bau konnte bereits umgesetzt werden. Gestartet übrigens ist das Projekt vor wenigen Wochen, im März dieses Jahres. Dirk Hoffmann ist überzeugt, dass noch viele weitere hinzukommen werden.

Artikel in der Zuger Zeitung vom 21. April 2023, Autor Harry Ziegler