Die Alligator Systems AG hat den Impact Accelerator Award 2025 der EBP Schweiz gewonnen. Für Gründer Michael Schacher und sein Team ist diese Auszeichnung weit mehr als ein Preis: Sie bestätigt den Mut, mit einer technologischen Pionierleistung einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Schwerverkehrs zu leisten. Seit 2021 arbeitet das Unternehmen an einer Hochvolt-Kupplung, die den Stromfluss zwischen E-Sattelzugmaschine und Auflieger ermöglicht. Eine Innovation, die das Potenzial hat, den Energieverbrauch im Transportwesen entscheidend zu verändern.
30 % der CO₂-Emissionen stammen aus dem Schwerverkehr
Rund ein Drittel der weltweiten CO₂-Emissionen im Strassenverkehr entsteht durch schwere Nutzfahrzeuge, insbesondere durch Sattelzugmaschinen. Der Absatz elektrischer Modelle wächst in Europa derzeit rasant, doch der Auflieger bleibt bisher aussen vor. Dabei könnte gerade seine Integration in das Energienetz pro Fahrzeug zusätzlich rund 28 Tonnen CO₂e-Äquivalente pro Jahr einsparen.
Genau an diesem Punkt setzt Alligator an. Mit der entwickelten Verbindungslösung (Planardurchführung) wird der Auflieger erstmals Teil des Energienetzes. So kann Energie im Auflieger gespeichert und während der Fahrt an das Zugfahrzeug übertragen werden. Durch die Einbindung des Aufliegers in das Energienetzwerk können Effizienz und Reichweite deutlich erhöht werden. Damit schafft Alligator eine Schlüsseltechnologie für die klimaneutrale Logistik von morgen.
Hardware is hard – und voller Chancen
Was in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis ein echtes Abenteuer. «Auch wenn die Fakten eindeutig sind, bleibt der Weg ein Abenteuer», sagt Michael Schacher. Der Bau des ersten Pilotfahrzeugs kostet rund zwei Millionen Franken, wobei der grösste Teil der Materialkosten ausserhalb der eigenen Systemgrenzen liegt. Gerade in einer Zeit, in der Förderprogramme gekürzt und Venture-Investments seltener werden, ist das eine enorme Herausforderung.
Doch wo sich eine Tür schliesst, öffnet sich eine neue. Der Wiedereintritt der Schweiz in Horizon Europe schafft neue Möglichkeiten für Startups, die sich mit nachhaltigen Technologien beschäftigen. Gleichzeitig ist bei Investoren wieder ein wachsendes Interesse an Hardware-Lösungen spürbar. Die rasanten Entwicklungen im Softwarebereich, allen voran bei KI, sind sehr anspruchsvoll und bergen ein gewisses Blasenrisiko. «In diesem Umfeld kann ein Hardware-Case wie unseres Stabilität bieten, eine Art Halt im Sturm», so Michael Schacher.
Netzwerke als Türöffner
Erfolg entsteht selten im Alleingang. Für Michael Schacher sind Netzwerke besonders entscheidend: «Organisationen wie die Klima Charta Zug+, Switzerland Innovation Park Central oder die Klimastiftung Schweiz sind extrem wichtig. Sie verleihen Relevanz und öffnen Türen. Manchmal ist es ein einziges Gespräch an einem Klima Charta Anlass, das den Weg zu neuen Möglichkeiten ebnet.»
Für die Alligator AG war die Unterstützung durch die Klimastiftung Schweiz besonders prägend. Als erste Institution glaubte sie an das Projekt und sprach eine Förderzusage von CHF 170’000. «Auch wenn wir die Mittel bisher noch nicht abrufen konnten, hat uns allein diese Zusage enorm vorangebracht und vieles ermöglicht», betont Michael Schacher. Der Impact Accelerator Award 2025 ist mit CHF 25’000 dotiert und würdigt den Innovationsgeist sowie die praktische Umsetzbarkeit der entwickelten Lösung.
Mit der Auszeichnung beim Impact Accelerator Award 2025 zeigt die Alligator AG, welches Innovationspotenzial in Schweizer Start-ups steckt. Als Mitglied der Klima Charta Zug+ verbindet sie technologische Innovationskraft mit gelebter Klimaverantwortung und beweist, wie engagierte Unternehmen den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft aktiv mitgestalten können.
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